DAS LETZTE BLATT

 

 

 

Geht den Bach alles runter, erfreu dich dran, dass alles fließt.

 

Immer einen Ansatz dafür, dass man das Leben genießt.

 

Schraub die Erwartungen runter und schau, was du hast,

 

und such dir zur Freude aus, was ist die leichteste Last.

 

 

 

Sind die Zeiten beschissen, dann

deck dich mit Klopapier ein.

Glaubst du auch, du wirst kaum alles brauchen -

so beschissen könn‘n sie gar nicht sein.

 

 

 

Löst sich alles in Luft auf - was wär‘ denn, wär die auch noch weg?

 

Steckst du knietief im Unrat - hast du immerhin noch den Dreck.

 

Manche, das weißt du doch, machen aus Scheiße noch Geld.

 

Niemand ertrinkt, der den Kopf über Wasser hochhält.

 

 

 

Fährt alles, was du in Bewegung bringst, vor die Wand.

 

Du hast alles im Blick und vor Augen - aber nichts in der Hand.

 

Alles, wonach du auch greifst, durch die Finger dir rinnt.

 

Schau doch mal hin, welche Gründe maßgeblich sind.

 

 

 

Wenn alles im Nebel verschwindet, du nichts mehr erkennst.

 

Du sortierst deinen Abfall, bemüht, dass du jeden Müll trennst.

 

Wenn dir übern Kopf wächst, was man dauernd von dir verlangt,

 

du spürst, wie der Boden dir unter den Füßen schon schwankt.

 

 

 

Wenn dir nur ein Blatt von der letzten Rolle noch bleibt -

 

nutz es zum Putzen, hast du keinen Stift mehr, der schreibt.

 

Immerhin bleibt die Botschaft, dass dir doch an Sauberkeit lag.

 

auch wenn all der Mist hinterher deine Botschaft verbarg

 

 

 

© 2023 Gerd Schinkel