Die Wiese                                                   G/4

 

 

 

Da wird ne Wiese eingekesselt,                    G

 

ein ganzer Wald da abgesperrt,                     eD9G

 

man will mit aller Macht verhindern,                         G

 

dass man, was dort passiert, erfährt,            a6D9

 

Man will vermeiden, dass da jemand            G

 

genauer hinschaut und was sieht,                 eD9G

 

was da im Wald und auf der Wiese               CG

 

so Unbegreifliches geschieht.                       D9G

 

 

 

Da herrscht der Terror der Vandalen,

 

die aufmarschiert in Uniform,

 

und die verstelln den Blick von Zeugen,

 

und ihre Menge ist enorm.

 

Wer weiß von ihnen, wo das hinführt,

 

ob man den Einsatz nicht bereut –

 

Bis dahin übt man Vandalismus, zeigt,

 

dass man sich vor gar nichts scheut.

 

 

 

Refrain:

 

Und hinter allem steckt, man weiß es,          Ce

 

die Macht, die sinnlos Bäume fällt,                aD

 

damit sie dabei nicht gestört wird,                 CG

 

tut sie, was sie für nötig hält.                         D9G

 

 

 

Da steht ne Küche auf der Wiese –

 

sie wird umstellt und demoliert,

 

man sucht angeblich nach Beweisen,

 

wer schuld an dem ist, was passiert,

 

man führt Befehle aus und handelt,

 

genauso wie’s erwartet wird,

 

wer hat befohlen und warum,

 

ohne zu zögern, unbeirrt.

 

 

 

Was hier geschieht, dass ist kein Zufall,

 

es ist geplant von langer Hand,

 

und man hat auch damit gerechnet,

 

da leisten Menschen Widerstand.

 

Man ist bereit, sich durchzusetzen,

 

und will ihn roden, diesen Wald,

 

und wenn sich jemand in den Weg stellt,

 

wirft man ihm vor, dies sei Gewalt.

 

 

 

Es gibt Verhandlungen, Gespräche,

 

wo man verhandelt, sich bespricht –

 

was längst erforderlich und nötig,

 

was unabwendbar und was nicht.

 

Wird auch Notwendigkeit bestritten,

 

man weiß die Fakten zu verdrehn,

 

man stiftet absichtlich Verwirrung,

 

lässt sich nicht in die Karten sehn.

 

 

 

Man präsentiert sich als die Guten,

 

die doch nur wollen, was uns nützt,

 

sie reagiern verstimmt, wenn man sie

 

nicht vor Widerstand beschützt.

 

Sie haben ihre Lobbyisten,

 

die man nicht ohne Grund bezahlt,

 

dann wird die Wirklichkeit gebogen,

 

geschönte Wahrheit ausgemalt.

 

 

 

Man will die Tatsachen vollenden,

 

noch eh man gründlich nachgedacht,

 

denn hinterher zählt ja allein,

 

was hat es unterm Strich gebracht.

 

Sie interessiern sich nicht für Folgen,

 

egal, was irgendwann geschieht,

 

Sie richten ihren Blick zur Börse,

 

ob dort der Kurs nach oben zieht.

 

 

 

Darum verschließen sie die Ohren,

 

wenn man belästigend sie fragt,

 

ob sie bei Nacht behaglich schlafen,

 

was ihnen das Gewissen sagt.

 

Das haben sie längst ausgemustert,

 

sich abgewöhnt und amputiert.

 

Drum wird es Zeit, dass man sie los wird,

 

nicht mehr in ihrem Sinn regiert.

 

 

 

Hinter allem steckt, man weiß es,

 

die Macht, die Wald für wertlos hält.

 

Wird Zeit, daß man ihr diese Macht nimmt,

 

sonst macht sie nur, was ihr gefällt.

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel