DIE WANDERNASE

 

 

 

Es ging ne Nase wohl auf Reisen, so ein langer, spitzer Spieß,

 

auf kurzen Beinchen folgt sie dem, der stets Lügen hören ließ.

 

Bei dem hat sie sich verfestigt, stand so mitten im Gesicht,

 

wo sie weit nach vorne ragte – wo sie herkam, weiß Reul nicht.

 

 

 

Refrain:

 

Lange Nase wie Pinocchio, und man weiß sofort, warum,

 

Lügen haben kurze Beine – deshalb komm‘ sie nicht weit rum.

 

Wer mit langer Nase lügt und der Wahrheit widerspricht,

 

jeden, der ihm glaubt, betrügt, und selber glaubt, man merkt es nicht.

 

 

 

Zum RWE-Chef Schmitz gewandert, der sich als Talent erwies,

 

den Konzern als Unternehmen, dem Gemeinwohl dienend, pries.

 

Die Nase ist dem Schmitz gewachsen, mitten aus seinem Gesicht,

 

weil er, macht er nur den Mund auf, gleich ne Menge Lügen spricht.

 

 

 

Sie stand einem zu Gesichte, als ob sie dahin gehört.

 

Laschet, der an kurzen Beinen sich ja sowieso nicht stört…

 

Man sah von ihm nur noch Nase, die so lang, so spitz ihm sproß,

 

weil er als RWE-Gelenkter so tat, als wär‘ er der Boss.

 

 

 

Die Nase auf den kurzen Beinen lief beständig nur im Kreis, von

 

Reul zu Schmitz, von Schmitz zu Laschet, von der Nase rann der Schweiß,

 

verbreitet wurden so die Lügen wie durch Tröpfcheninfektion,

 

jedem, der die Lügen glaubte, wuchs ne lange Nase schon.

 

 

 

Nach ner Weile war die Nase müde von der Rennerei,

 

und sie dachte, mit genügen für den Rundlauf diese drei.

 

Schließlich zeigt sich, von den dreien ja doch immer einer lügt.

 

Die lange Nase sich harmonisch zu den kurzen Beinen fügt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel