Patrizia

 

Patrizia, so lieb und charmant,

was sie will und sich vornimmt, hat Substanz und Bestand.

Sie fordert sich selbst immer wieder heraus,

mit beharrlichem Widerstand saugt sie sich aus,

auch wenn Alpträume quälen, die Nächte sich ziehn,

sich der Schlaf ihr verweigert, wie gern würd sie fliehn.

 

Patrizia, so offen, direkt,

hält fest, was ihr zusagt und für sich entdeckt,

geht ihren Weg, durch die Tür, durch die Wand,

über Gras, über Stein, durch die Stadt, übers Land,

sie kehrt auch nicht um, wenn’s beschwerlicher wird,

wenn sie sich nicht auskennt, wenn sie sich verirrt.

 

Patrizia, zerbrechlich und zart,

das Leben ist unfair, heftig und hart –

sie rappelt sich auf, immer wieder aufs neu,

zeigt mutigen Trotz, wenn ich Ehrlichkeit scheu,

hält sich verborgen, wenn Angst sie traktiert,

gewinnt, weil sie nicht ihre Stärke verliert.

 

Patrizia, so zierlich und schmal

zeigt Lebensmut, wär doch längst Feigheit normal,

entzieht sich selbst Freunden, will niemanden sehn,

und dunkelste Stunden alleine durchstehn.

Was bringt schon Vernunft, solang sie doch erfährt,

dass das Leben sich nicht eine Spur darum schert.

 

Copyright 2011 Gerd Schinkel