Gute Seele

 

Kinder sind anstrengend, mühsam – und schön,

sie aufwachsen, blühen und reifen zu sehn.

Vom Dutzend ein Viertel – und sind sie dann groß

und kommen nach Hause, ist immer was los.

 

Stets für alle hier, stets für alle da,

macht manchmal sogar Unerfüllbares wahr.

Sie wirbelt für jeden, sie rackert und tut

und ist erst zufrieden, geht’s allen gut.

Der besondere Mensch,

von dem ich singend erzähle,

ist Irmtraud – ihr kennt sie –,

die gute Seele.

 

Menschen in Not sind oft hilflos und schwach.

Sie lassen nicht locker – da bleibt man lang wach.

Sie rufen nach jemand, der zuhört und fragt,

und sich doch nicht aufdrängt, egal, was er sagt.

 

Menschen im Alter, oft einsam, allein,

genießen es, kann jemand bei ihnen sein,

der zu ihnen kommt und sie nimmt wie sie sind:

Auch mal trotzig und störrisch, stur wie ein Kind.

 

Stets für alle hier, stets für alle da,

macht manchmal sogar Unerfüllbares wahr.

Sie wirbelt für jeden, sie rackert und tut

und ist erst zufrieden, geht’s allen gut.

Der besondere Mensch,

von dem ich singend erzähle,

ist Irmtraud – ihr kennt sie –,

die gute Seele.

 

Irmtraud ist sechzig – jeder weiß, was das heißt:

Respekt für das, was sie noch täglich beweist,

einfühlsam, liebevoll, keinen verletzt –

die Seele des Hauses, von jedem geschätzt.

 

Stets für alle hier, stets für alle da,

macht manchmal sogar Unerfüllbares wahr.

Sie wirbelt für jeden, sie rackert und tut

und ist erst zufrieden, geht’s allen gut.

Der besondere Mensch,

von dem ich singend erzähle,

ist Irmtraud – ihr kennt sie –,

die gute Seele.


Copyright 2011 Gerd Schinkel