Träne im Auge    

 

Wenn dein Blick mich fragt, nach Antwort sucht,

meine Augen trifft mit sanfter Wucht,

kann er darin lesen – wenn er kann -,

was ich für dich fühl – nicht irgendwann,

sondern jetzt.

 

Wenn du eine Träne in meinem Auge wärst –

ich würde nie mehr weinen, um dich nicht zu verliern...

 

Wenn dein Arm mich hält, zarte Gewalt,

mich nicht schwanken lässt, mit festem Halt,

kann er dabei spüren – wenn er kann -,

was ich für dich fühl – nicht irgendwann,

sondern jetzt.

 

Wenn du eine Träne in meinem Auge wärst –

ich würde nie mehr weinen, um dich nicht zu verliern...

 

Schmieg ich mich an dich, ganz nah, ganz dicht,

streichelt deine Hand sanft mein Gesicht;

kann ich dabei spüren – und ich kann! -,

was du für mich fühlst – nicht irgendwann

sondern jetzt.

 

Wenn du eine Träne in meinem Auge wärst –

ich würde nie mehr weinen, um dich nicht zu verliern...

 

Wenn dein Mund mich sucht, mir zeigen will,

was ich wissen soll, dann halt ich still.

Und dann kann er spüren – wenn er kann -,

was ich für dich fühl – nicht irgendwann,

sondern jetzt:

 

Wenn du eine Träne in meinem Auge wärst –

ich würde nie mehr weinen, um dich nicht zu verliern...

 

Copyright 1982 Gerd Schinkel

 

Anfang der 80er Jahre habe ich in unserem damaligen Wohnort Kornwestheim als Lokalredakteur bei der örtlichen „Kornwestheimer Zeitung“ gearbeitet. Natürlich bin ich parallel auch gelegentlich als Liedermacher aufgetreten und habe deshalb auch Möglichkeiten für Auftritte auch in Kornwestheim genutzt. So kam ich in Kontakt zu einer Schülerin des örtlichen Gymnasiums, an dem Martina Lehrerin war. Sabine B. hatte eine schöne und sichere Stimme, spielte besser Gitarre als ich es in ihrem Alter gekonnt habe, und sie hatte auch Interesse an Liedern, die außer ihr sonst niemand sang. So schrieb ich für sie einige Texte, und eines Tages kam sie selbst mit einem Textfragment, das sie irgendwo aufgelesen hatte. Die Zeilen boten sich als Refrain an, und die Verse entstanden dann „drum herum“. So entstand dann dieses Lied, etwa 1981...Und Sabine hat das fertige Lied wunderschön gesungen.