Schulterzucken                                                                      e/2

 

 

 

Laschet fragt genervt, wann hört das auf mit diesem Wald,           e

 

Dass der die Kohle bremsen kann, er hat es nicht geschnallt.        Cmaj7/5-

 

Will er oder kann er nicht begreifen, was er sieht –                         a6

 

Das alles nur passiert, weil Unbegreifliches geschieht.                   CH7

 

Dass man die Erde aufreißt nur zu einem einz’gen Zweck,:

 

Dass RWE Profit macht mit braunem Kohledreck,

 

der verheizt die Luft verpesstet und das Klima killt,

 

hat die Gier von Aktionären je einer gestillt?

 

 

 

Wem gehört die Erde, das Wasser und das Land?              CH7e

Wer greift zu und holt sich, was er will mit frecher Hand,    DD/CGD9

raubt die Perspektiven, nimmt die Zukunft und räumt ab -  Ce

überlässt die Menschen schulterzuckend ihrem Grab…     H8CD9e

 

 

 

Wann hört das auf, ist das zu Ende, wann ist endlich Schluss,

 

dass man ums Lebensrecht, um seine Zukunft kämpfen muss,

 

dass kein Ministerpräsident gefühllos und eiskalt

 

die Killerkohle schützt anstatt den Hambacher Wald?

 

Geht das nie vorüber, geht vorbei mal irgendwann,

 

dass man sich auch wieder um was anderes kümmern kann,

 

der Kopf nicht mehr belastet ist und man gedanklich frei -

 

bis dahin ist und bleibt man aber immer noch dabei…

 

 

 

Stump, Reul und Laschet scheren sich doch einen feuchten Dreck

 

um den Rechtsstaat - und wenn sie nicht gehn, ist er bald weg.

 

Ist illegal für sie egal - und was ein Richter spricht?

 

sie zeigen populistisch, ein Gewissen ham sie nicht.

 

Verrat an eignen Werten und verklappte Menschlichkeit -

 

zu wie viel Barbarei ist man bereitwillig bereit?

 

Der Anstand ausgehebelt, ausgeblendet die Moral,

 

der Kompass wird nur ausgerichtet auf die nächste Wahl.

 

 

 

Ausradierte Dörfer für Profit mit Stromexport -

 

verheizte Heimaterde, abgebaggert jeder Ort -

 

Menschen, die man rücksichtslos entwurzelt und vertreibt,

 

und von dem, was war, ur noch Erinn’rung übrig bleibt.

 

Schauplatzwechsel: Mittelmeer - du weißt nicht, was das soll?

 

Boote treiben auf dem Wasser, bis zum Bersten voll -

 

Vertriebene aus Not und Elend fliehen von weit her -

 

wagen sich voll Hoffnung und Verzweiflung übers Meer.

 

 

 

Geflohene, Vertriebene ziehn dort von da nach hier -

 

die einen sind geflohn, und wo sie hinwolln, leben wir.

 

die andern sind vertrieben, obwohl ewig dort zuhaus,

 

wer drin ist, der hat Glück, den, der reinkommt, schmeißt man raus.

 

Im Meer sind die Ertrunkenen, die man im Wasser ließ.

 

Rettung stellt man unter Strafe, womit man bewies,

 

die eignen Werte sind doch schon längst Makulatur -

 

Nackte Barbarei herrscht - nichts bleibt übrig von Kultur.

 

 

 

Die einen sind entschädigt, ist der Verlust auch nicht ersetzt.

 

Man hat sie nicht gefoltert, nicht bedroht und nicht verletzt.

 

Sie mussten nicht bei Nacht aufbrechen, Mördern zu entfliehn,

 

durch Wüste, übers Meer, die Weite so unendlich schien.

 

Zu verlieren hatten sie ihr Leben und ihr Ziel –

 

Verzweifelt beides eingesetzt, gewagt beinah zu viel.

 

Nach hoffnungsvoller Ankunft spüren sie den Gegenwind –

 

Dass sie im Land der Sehnsucht vielen nicht willkommen sind.

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel